11 Myth Busters

Der erste Ball kann nicht gehoben sein

Die erste Ballberührung kann als gehoben abgepfiffen werden, wenn die Aktion aus Fangen und Werfen besteht - also der Ballkontakt zu lange ist. Sollte der Ball bei der ersten Berührung mehrere Körperteile nacheinander -in einer Aktion- berühren, so ist dies erlaubt.

Gesetz

9.2.2 The ball must not be caught and/or thrown. It can rebound in any direction.
9.2.3.2 at the first hit of the team, the ball may contact various parts of the body consecutively, provided that the contacts occur during one action.


Zwischen den Sätzen sind 3 Minuten Pause

Diese Aussage stimmt grundsätzlich, allerdings rechnen sich die 3 Minuten vom Ende des Satzes bis zum ersten Service des Folgesatzes. Dies bedeutet, dass der 2. Schiedsrichter die Spieler nach spätestens 2,5 Minuten wieder aufs Feld pfeifen muss.

Gesetz

18.1 An interval is the time between sets. All intervals last three minutes.

During this period of time, the change of courts and line-up registrations of the teams on the score sheet are made.


Heben der Hand

Wenn ein Spieler sein Schuhband binden muss, so sollte er nicht die Hand heben um den Schiedsrichter darauf aufmerksam zu machen, sondern das Schuhband möglichst rasch binden. Das Heben der Hand und das Warten auf eine Reaktion der Schiedsrichter verzögert das Spiel zusätzlich und kann u.U. als Verzögerung geahndet werden.


Stehen vor der Spielerbank

Spieler die nicht am Feld stehen, haben entweder auf der Spielerbank Platz zu nehmen oder sich auf der Aufwärmfläche aufzuhalten. Das Stehen vor, hinter oder gar auf der Spielerbank ist nicht erlaubt.

Sollte das CEV-Court Layout mit den Aufwärmflächen hinter der Bank angewandt werden, dürfen Spieler natürlich hinter der Bank stehen.

Gesetz

4.2.1 The players not in play should either sit on their team bench or be in their warm-up area. The coach and other team members sit on the bench, but may temporarily leave it.


Coach als Spieler - Spieler als Coach

Ein Coach verliert in dem Moment alle Rechte, in dem er das Spielfeld als Spieler oder Libero betritt und nicht Mannschafts- oder Spielkapitän ist.

Sollte ein Coach nicht im Spiel sein, so hat er wieder alle seine Rechte, z.B. das Beantragen von Time-Outs, egal ob er sich etwas übergezogen hat oder im Dress auf der Bank sitzt. Einzig das freie Bewegen in der Freizone muss er sich etwas überziehen, das darf er nicht im Spieldress tun.

Touch oder nicht? Wiederholung!

Wenn ein Ball im Out landet und die Schiedsrichter sich nicht sicher sind, ob der Ball von einem Block- oder Verteidigungsspieler berührt wurde, so ist der Ball "Out" zu geben, da ein Fehler (Touch) nicht eindeutig erkennbar war.

Schiedsrichter dürfen nur Fehler ahnden, die sie auch sehen. Wiederholung sollte man nur geben, wenn zwei Fehler von gegnerischen Mannschaften gleichzeitig begangen werden oder keine Entscheidung durch die Schiedsrichter möglich ist.


Der Schiedsrichter ist gegen mich/meine Mannschaft

Mannschaften sind oft unzufrieden, wenn es Entscheidungen gegen sie gibt. Sehr schnell fühlt man sich benachteiligt und glaubt, dass die Schiedsrichter die eigene Mannschaft absichtlich benachteiligen. Auch bei knappen In-Out Entscheidungen kann jeder Schiedsrichter nur sein Bestes geben und eine Entscheidung entsprechend seiner Wahrnehmung treffen.

Derek Thompson hat diese Thematik in einem Blog sehr gut kommentiert: Wenn du drei Entscheidungen gegen dich hast, die gegnerische Mannschaft keine gegen sich, dann solltest du Folgendes bedenken:

  • Wahrscheinlich weiß ich das gar nicht, ich zähle nicht mit.
  • "Fair" bedeutet nicht, dass beide Mannschaften gleich oft Entscheidungen gegen sich haben.
  • Deine Mannschaft sollte wahrscheinlich ihr Spiel adaptieren.

Übersetzung von What People Don't Get About My Job (Derek Thompson).